Spitzenreiter! Union hat kapiert, worauf es ankommt
Servus Fußball-Freunde!
So mancher mag sich nach dem zehnten Spieltag immer noch die Augen reiben, wenn er derzeit auf die Bundesliga-Tabelle schaut. Für mich gehört Union Berlin aber genau dort hin. Mein Respekt für diesen Arbeiterklub, mit dem mich viele Erinnerungen und Erfahrungen verbinden, kann nicht größer sein.
Weil ich gesehen habe, dass die Mannschaft von Urs Fischer kapiert hat, worauf es ankommt, ist Platz eins die folgerichtige Konsequenz.
Ob in der 3. Liga mit dem FC Bayern II, in der Relegation mit dem VfB Stuttgart oder bei Freundschaftsspielen gegen Union im fantastischen Stadion an der Alten Försterei: Jedes Mal habe ich die Atmosphäre dort besonders gerne aufgesogen.
Denn der Verein vereint in sich vieles, für das ich große Sympathie empfinde: Geschlossenheit, Demut, harte Arbeit, zusammenstehen für den Erfolg. Alle im Verein unterstützen die Mannschaft - und die gibt es auf dem Rasen zurück, angepeitscht von positiv-verrückten Fans, die voll mitgehen. Union, die „Eisernen“, sind eine echte Einheit. Deshalb stehen sie dort oben.
Das Wichtigste für eine konstante Saison
In dieser Saison ist diese Einheit den nächsten Entwicklungsschritt gegangen, weil sie die Grundtugenden des Fußballs in jeder Partie am besten an den Tag legt und die defensive Stabilität als Basis für Erfolg nimmt. Sie ist das wichtigste Attribut für eine konstante Saison.
Das Abwehrverhalten der zwei letzten Linien ist sehr stark und zu jeder Zeit geordnet. Deswegen stehen bislang nur sechs Gegentore in der Bilanz. Bei Union kennt jeder Spieler seine Aufgabe, nimmt jeden Zweikampf aggressiv an, der Gegner kann somit schwer durchkombinieren und entfalten. Aktuell sind die Abläufe bei Union für mich tatsächlich die besten der Liga.
Vorne erledigen die schnellen und robusten Spieler den Rest. Vor allem Jordan Siebatcheu halte ich für einen super Transfer. Noch im Juli vergangenen Jahres hat er mir mein Debüt in der Schweiz beim FC Luzern vermiest, als er in der Nachspielzeit das 4:3 für Young Boys Bern erzielte. Was ich damals erlebte, zeigt er auch jetzt: Er ist ein unangenehmer Gegenspieler, groß, schnell und kann gut mit dem Körper im Gegenspieler arbeiten.
Dazu kommen ein Sheraldo Becker, ebenfalls brandgefährlich im Abschluss, ein Sven Michel, guter Linksfuß und technisch versiert, ein erfahrener Kevin Behrens und noch junge lernwillige Spieler. Sie wissen ganz genau, wo sie lauern müssen, um Tore zu erzielen.
Ich bin nun sehr gespannt, wie es Union gelingt, diese Form zu konservieren. Es kann sein, dass ihnen die lange Winterpause durch die WM in Katar zugutekommt.
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Das Union-Spiel ist unheimlich intensiv, sie planen sich – ähnlich wie Freiburg, aber beispielsweise im Gegensatz zum FC Bayern – keine Ruhephasen ein. Im Winter könnten sie neue Kraft schöpfen und eventuell auch noch auf dem Transfermarkt nachlegen.
Die Bundesliga bleibt definitiv spannend. Dass Union sie gerade anführt, muss eigentlich jedem neutralen Fan gefallen. Und wer weiß, vielleicht reibt sich so mancher auch noch nach dem 34. Spieltag vor Verwunderung die Augen.